Ein Blick in die Geschichte
Das erste Haus in Steenodde wurde 1721 von der Familie Quedens als Zollhaus errichtet. Das Historische Friesenhaus, das zweite Haus in Steenodde, bauten 1852 Volkert und Philipine Quedens.
Anekdote: Der alte 84-jährige Kapitän Volkert Hinrich Quendens saß 1852 in seinem Haus am Fenster (dem nachmaligen „Lustigen Seehund“) und blickte nach Süden über die Felder. In einiger Entfernung sah er ein Haus entstehen. Er wunderte sich über den großen Neubau und äußerte: „Det mut oober en riken maan wees, wat det diar grat Hüs apsaat koon.“ ( Das muss aber ein reicher Mann sein, der das große Haus bauen kann.) Er wusste nicht, dass sein Sohn Volkert der Erbauer war, der sich an der Geldkiste seines Vaters bedient hatte.
Das Haus wurde als typisches „uthlandfriesisches“ Haus gebaut, d. h. ein Mittelgang teilt den Wohnteil mit den drei Stuben und der Küche von dem größeren Stallteil ab. Mensch und Tier lebten in diesen Häusern unter einem Dach.
1888 wurde das Haus an den Lotsen Karl Ricklefs verkauft. Im Jahre 1903 verlebten Otto und Paula Modersohn mit ihrer kleinen Tochter ihre Sommerferien auf Amrum. Zuerst wohnten sie im „Lustigen Seehund“. Als es Ihnen dort zu laut wurde und sie die reichliche und schwere Kost nicht vertrugen, zogen sie „drei Häuser weiter in das alte Friesengehöft des biederen Lotsen Ricklefs, mit dem man die feinsten Segelpartien machen kann. Man muss sich die Leute merken, billig und gut.“ (Auszug aus einem Brief der Modersohns)
Von 1905 bis zu seinem Tode 1913 war Pastor Richard Mechlenburg Besitzer des Hauses, danach erwarb es Pastor Joachim Karl Johann Dubbels. Pastor Dubbels vererbte das Haus mit zugehörigen Grundstücken an seine 4 Kinder. Die Kinder teilten das Erbe unter sich auf. Die jüngste Tochter Maria-Barbara von Zezschwitz erhielt 1966 das Haus. Sie und ihr Mann renovierten das Steenodder Haus, es wurden z.B. erstmals eine Wasserleitung und elektrisch Licht gelegt und das Haus weiterhin als Feriendomizil genutzt. Erst seit 1981 wird das Haus ständig von Helga und Klaus v. Zezschwitz bewohnt, denen es seit 2000 ganz gehört.